Marktrückblick: Werkzeug der Groß-Finanz – Bewusster Kollaps der Klein-Banken?

Bankenpleiten, Crash-Angst: Was passiert am Markt?
Marktrückblick

Die Banken aus der 2.Liga mit dennoch erheblichem Einfluss wie die Silicon Valley Bank, Signature Bank oder der Regionalbank „First Republic Bank“ haben schon ein wenig Wellen geschlagen. Das Surfbrett kam dann durch die Credit Suisse. Denn hier kamen die Gefahren der aktuellen Unterkapitalisierung der Großbanken zum Vorschein. Hätte die Schweizer National-Bank (SNB) nicht mit 50 Milliarden eingegriffen, dann … ? Nun, es war einmal mehr die letzte Minute, um eine global agierende und systemrelevante Bank zu retten. Jetzt ist die UBS durch die Übernahme eingesprungen.
 
Die Gier der Macht zeigt die Rettungsorgie der Großbanken. JP Morgan, Goldman Sachs, Bank of America und Citigroup sind nur ein Teil des Konsortiums zur Rettung der US-Banken aus den Top 25 wie First Republic. Erinnert uns das nicht an die Bankenhostorie, als vor rund 100 Jahren bereits die JP Morgan Bank kleine Banken in den Bankrott hat flitzen lassen und danach eine neue Oligopolstellung bekommen hat?
 
Ein ähnliches Szenario sehen wir heute auch. Denn die milliardenschwere Hilfe aus Seiten der Großbanken, ist quasi ein Deal zwischen dem US-Finanzministerium und der systemrelevanten Banken, die ohnehin schon eine unmissverständliche Hilfe bei einer Schieflage erhalten.
 
Das abgezogene Kapital von den Klein-Banken fließt jetzt in die großen Häuser, die staatliche Sicherheiten bekommen. Dabei wird das Eigenkapital der Einlagen von Großbanken verwendet. Es zeichnet sich eine klare Destabilisierung der Klein-Banken ab.
 
Der S&P 500 hat am Freitag noch mal wichtige Prozente abgegeben. Der DAX40 Index ist heutzutage im internationalen Alltagsgeschäft kaum noch relevant. Aber es scheint als habe der DAX40 jetzt den freien Fall in Richtung der charttechnisch wichtigen Marke von 14.500 Punkte aufgenommen zu haben. Die Volatilität ist gigantisch!, doch für Day-Trader ist dies ein Traum oder Alptraum. Je nachdem wie man sich positioniert hat.
 
Auch diese Woche wird große Entscheidungen bringen. Das Problem bleibt bei Markt-Experten immer noch die Gewissheit, dass die meisten Marktteilnehmer die aktuelle Situation aus Seiten der „schönen, heilen Welt“ betrachten. Doch hinter den Kulissen spricht man über ganz andere Szenarien zur Rettung oder Veränderung der Währungssysteme.
 
Es ist und bleibt spannend! Selbst wenn die europäischen Medien die Gefahren der Pleite-Banken aus den USA herunterspielen, wird es neue Hiobsbotschaften geben. Man kann an dieser Stelle keine Wertung über den potenziell nächsten Dominostein erahnen. Doch: wenn man sich der Schieflage bewusst ist, dann ist der nächste Dominostein schon in der Pipeline.
 
UBS kauft Credit Suisse
 
Für „Insider“ war die Übernahme wahrscheinlich. Doch der Kaufpreis von 3,5 Milliarden für die zweitgrößte Bank der Schweiz ist schon ein Wahnsinn! Daran sieht man wie angespannt die Lage bei den Banken ist. Credit Suisse leidet unter sehr hohen Kreditausfällen. Nachdem Credit Suisse in den letzten zwei Wochen ins Kreuzfeuer auch der Finanzaufsichtsbehörde SEC geraten ist, musste die Schweizer National-Bank (SNB) mit 50 Milliarden übergangsweise retten. Die Saudi National-Bank als Großaktionär hat ein klares „NEIN“ zu einer Finanzspritze ausgesprochen.
 
Die Ereignisse sind derart überspannt. Wer im Investment-Banking aktiv ist, fühlt die Unsicherheit in den höchsten Chefetagen der Banken. Es vibriert. Bei weitem sind es nicht nur die Banker, sondern vielmehr auch die ausübende Gewalt der Währungshüter. Gestern Nacht gab es die Übernahme der UBS von Credit Suisse und somit ist der „Schweizer Riese“ entstanden. Die Börsen reagieren zum Wochenstart sehr nervös und deutlich im Minus.
 
Die Situation bei den westlichen Banken ist drastisch nervöser als es sich ein Normalbürger vorstellt. Die großen Zentralbanken aus Kanada, USA, Japan, EU, Australien wollen sich laut Gerüchten jetzt zu einem Krisengipfel treffen und danach gemeinsame Maßnahmen treffen. Eine Zusammenarbeit der großen Zentralbanken ist durch die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) längst schon an der Tagesordnung. Doch es zeichnet sich eine weitere Zentralisierung innerhalb dieser Monopole ab. Es ist kein gutes Zeichen für die freie Marktwirtschaft.
 
Deshalb folgt hier die Aufklärung. Es ist eine Aufklärung, die uns die aktuelle Situation mit den vorhergehend hierarchischen Gesetzen klar werden. Das Währungsmonopol – in diesem Fall der US Dollar – hat andere Interessen als die Bürger mit dem gutgläubigen Vertrauen eines Staaten-Geldes zu vertreten. Der Crash muss sich an den Börsen nicht ausbreiten. Denn genau an den Börsen tummeln sich bekanntlich die großen, eingesessenen Oligarchen der Währungswelt.
 
Die Börse ist ganz klar eine Geld-Druckmaschine: Nur die größten, stärksten und womöglich (mit Vorsicht geschrieben) korrupten Gesellschaften mit Lobbyismus ausgestatteten Konzernen und deren Geldgeber, bleiben den wichtigsten Indizes wie dem S&P 500, EuroStoxx, DAX, Nikkei, Hang Seng, Bovespa, etc. treu. Somit ist es schon logisch, dass man sich auf die großen MSCI (Morgan Stanley Corporate Index) der Welt einschießt. Denn dort wird nur nach Marktkapitalisierung bewertet und man hat immer nur die „Front-Runner“ im Portfolio, welche wiederum in die großen Fonds investieren müssen.
 
Diese Woche könnte tatsächlich in die Börsengeschichte eingehen. Vorbörslich ist der deutsche Aktienindex DAX mit 1,4% im Minus.

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